Die Mode hatte einstmals genug
von Modezaren und –schauen.
Erst überlegte sie alles klug,
dann traute sie sich, sich zu trauen.
Die Mode wählte den Moder zum Gatten –
der hasste das Scheinwerferlicht.
Sie freute sich auf ein Leben im Schatten,
doch letztlich gelang ihr das nicht.
Sie ließ nämlich die Leidenschaft
im Moder heftig lodern
und er begann gleich Seidentaft
samt Samt stark anzumodern.
Niemand kann selbst sein Schicksal bezwingen –
auch nicht die Guten und Frommen.
Der Mode konnte es niemals gelingen
auf Wunsch aus der Mode zu kommen.
Denn schon auf der nächsten Modenschau
waren modrige Stoffe modern.
Zart-modrig roch jetzt die modische Frau
und kräftig vermodert die Herrn.
11.08.15